Antelao in punta di piedi

Jahr: 2010 Seiten: 288 Antelao. Stein, Schnee, Wiesen und Eis. Aber auch Stille und Mut. Auf Antelao bleibt nichts „bemerkt“, fast so, als wollte der Berg selbst aus Schüchternheit oder, was noch plausibler ist, aus Überlegenheit, seine Geschichte nicht sichtbar und bekannt machen. Es dauerte über 150 Jahre, bis es jemand mit seiner Zustimmung wagte, diese Vertraulichkeit zu entweihen. Und wir entdecken, dass viele stille Männer über seine Mauern, seine Grate und seine „Platten“ gegangen sind. Heroische Ereignisse verliefen oft schweigend, ohne den Lärm edlerer Mauern. Jetzt können wir den Wert der Menschen in der Gegenwart des Königs von Cadore kennen, bewerten und vollständig verstehen. Und ihre Poesie. Jeder Berg kann schön sein, er kann für jede Menschenseele die angenehmsten Formen annehmen, aber er kann auch zu einem einfachen Steinhaufen werden, wenn seine Geschichte nicht bekannt ist. Der Bergsteiger zeichnet die Routen nach, interpretiert die Konformationen, erweckt den Stein zum Leben. Dies ist die Einladung an den Leser: einen Berg nicht nur wegen seiner objektiven Schönheit zu lieben, sondern vor allem wegen der Form seiner Linien, die alle mit Mühe, Risiko und Schweiß bezwungen werden.