Terraferma

Jahr: 2001 Seiten: 280 Bristol, Mitte des 19. Jahrhunderts. Der anglikanische Reverend George Packenham Despard reist mit seiner Familie ab, um eine Mission auf Keppel Island zu gründen, einem vergessenen Sumpfgebiet, dreihundert Meilen von Feuerland entfernt. Die Reaktionen der Feuerländer auf die Evangelisierungsarbeit schwanken zwischen Gleichgültigkeit und brutalster Gewalt, und die Familie Despard kehrt nach einigen Jahren nach England zurück. Nur Thomas Bridges, der Adoptivsohn des Reverends, wird in Keppel bleiben, der sein ganz eigenes Projekt zu Ende bringen muss: die Zusammenstellung eines monumentalen Englisch-Feuer-Wörterbuchs, das heute in der British Library in London aufbewahrt wird. Bridges' Werk, das auch Charles Darwin für seine Studien über die Abstammung des Menschen verwendete, stellt ein einzigartiges und bewegendes Zeugnis für den Versuch dar, der Welt eine Gesellschaft zu offenbaren, die bereits vom Aussterben bedroht war. Anderthalb Jahrhunderte später beschließt Ferrari, von dieser einzigartigen menschlichen Geschichte angezogen, sich auf den Spuren der ersten europäischen Bewohner auf den Weg zum Kap-Horn-Archipel zu machen. Das Ergebnis ist ein Text von außerordentlicher Erzählkraft, in dem Feuerland, ein physischer Ort, aber auch ein Symbol einer flüchtigen Exotik, sich als letzter Landeplatz erfahrener Hochseesegler und exzentrischer Statisten auf der Flucht vor der Welt entpuppt. Eine raue und trostlose Natur drängt sich aus den Seiten von Terraferma, dieselbe Natur, dieselben Klippen, dieselben leeren Horizonte, die jene romantischen Utopien in einer Zeit beherbergten, die uns heute unendlich weit entfernt erscheint.