Civiltà Alpina e Presenza Protestante nelle Valli Pinerolesi

Die Bergsteiger der Waldensertäler galten jahrhundertelang als „anderes“ Volk, als Barbèt, als Menschen, von denen man sich besser fernhalten sollte. Die hohen Hierarchien der katholischen Kirche und die Macht der Savoyer trugen dazu bei, dass sie an den Rand gedrängt und in ihre Täler verbannt wurden; aber auch die Unwissenheit der Menschen und die falschen Informationen, die subtil verbreitet wurden. Seit etwa 150 Jahren sind die Waldenser wieder mit vollen Bürgerrechten ausgestattet und heute wird ihre Religion auch vom italienischen Staat mit gleicher Würde wie die anderen anerkannt. Dennoch stellen sie immer noch eine Minderheit in der okzitanischsprachigen Minderheit dar. Um viele Vorurteile zu überwinden, die noch immer die beiden Welten, die katholische und die waldensische, trennen, ist es notwendig, die theologischen und Verhaltensunterschiede der beiden Kulturen zu kennen, die im Pinerolo-Gebirge so eng miteinander in Kontakt stehen. Dies ist das Ziel dieser Arbeit, indem sie mit dem Beitrag von sechs Experten die Grundlagen des Waldenser-Glaubens und der Waldenser-Gesellschaft analysiert. Behandelt werden Themen wie Religion, Schulbildung, Sprache, der Tempel als Ort der Anbetung und des geselligen Beisammenseins, die Art zu leben, sich zu kleiden und zu feiern. Aus der historischen Untersuchung geht eine typisch alpine Zivilisation hervor, die trotz des Mangels an materiellen Gütern von großer Kohärenz, von bewährter Integrität, von gegenseitiger Hilfe und von sehr hohem spirituellem Reichtum geprägt ist. Ein globales Lebensmodell, das heute schwer vorstellbar, aber aus diesem Grund nicht weniger faszinierend ist.